Schamgefühle

Sie befinden sich hier:

Schamgefühle und schamhaftes Erröten

Alle Menschen kennen Schamgefühle, doch bei allen sind sie unterschiedlich stark ausgeprägt.
Sie sind ein Gefühl, das wir nicht loswerden oder unterdrücken können. Bei manchen Menschen nimmt die Scham ein sehr ausgeprägtes Maß an, welches die Lebensqualität beeinträchtigen kann.

Psychotherapie stößt hier oftmals an ihre Grenzen, weil Betroffene aufgrund ihrer Scham den Therapeuten nicht an die auslösenden Situationen heranlassen. Mit Hypnose können wir direkt im Unterbewusstsein den Auslöser der Scham ausfindig machen und ihn positiv verändern. Die Folge kann ein schambefreites freies Leben sein.

Was ist Scham?

Das Gefühl der Scham ist eine unangenehme Emotion, die häufig dann auftritt, wenn wir das Gefühl haben, gegen Regeln, Normen oder bestimmte Werte verstoßen zu haben. Also dann, wenn wir unser Verhalten so bewerten, dass es uns peinlich ist, weil wir beispielsweise einen Fehler gemacht haben, weil wir tollpatschig oder schusselig waren oder weil wir etwas vergessen haben.

Alle Menschen kennen das Gefühl der Scham, doch bei allen ist sie unterschiedlich stark ausgeprägt. Das hängt mit der jeweiligen Wertevorstellung der Gesellschaft, dem Alter und dem Geschlecht zusammen. Zum Beispiel erleben Frauen Scham oft intensiver als Männer und Teenager erleben sie intensiver als Erwachsene.

Scham ist ein Gefühl, das wir nicht loswerden oder unterdrücken können. Das kommt daher, weil die Scham eine soziale Schutzfunktion übernimmt, die uns hilft, gesellschaftliche Regeln einzuhalten. Allerdings wird Scham oft als negativ empfunden. Das hemmt uns und sorgt für Angstgefühle abgelehnt, ausgelacht oder (von einer Gruppe) ausgeschlossen zu werden.

In Scham auslösenden Situationen werden dieselben Gehirnregionen aktiviert wie bei Angst.

Ursprünglich kommt der Begriff „Scham“ von dem Althochdeutschen Wort „scama“, was mit Beschämung und Schande übersetzt werden kann. Aber nicht nur die Emotion wird mit Scham bezeichnet, sondern auch der heute noch genutzte Begriff der „Scham“ für den Intimbereich. Der Begriff entstand durch die Tabuisierung öffentlicher Sexualität und Nacktheit und der Pflicht sich zu bedecken. Heutzutage stellt sich die Frage, wie zeitgemäß dieser Begriff noch ist und warum sich Frauen ihres Intimbereichs schämen sollten?

Die Entwicklung von Schamgefühlen

Seit jeher wurden Schamgefühle zur Erziehung und Bestrafung verwendet. Bis ins 19 Jahrhundert wurden Menschen am Pranger oder bei Hinrichtungen der öffentlichen Schmach und Schande ausgesetzt oder in Schande davongejagt.
Heute kennen wir die Redewendung „jemanden an den Pranger stellen“ zum Beispiel, wenn jemand in der Presse oder in den Sozialen Medien öffentlich bloßgestellt wird.

War es früher das Ziel, sich so zu verhalten, dass man keine Schande auf sich und die Seinen zog, so wandelt sich die Gesellschaft heute hin zu einer immer schamloser agierenden Gemeinschaft.

Veränderte Vorstellungen von Rollenbildern und Vorstellungen davon „was sich gehört und was nicht“ sorgen einerseits für Individualität aber auch für Beliebigkeit und Unsicherheit. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln mehr, an denen sich Menschen orientieren können. Dies ist vor allem für Menschen in der Pubertät ein wirkliches Dilemma. Auf der einen Seite haben Jugendliche heute viele Freiheiten sich zu entfalten und auszudrücken und auf der anderen Seite waren sie nie so orientierungslos und lost wie heute.

Scham ist relativ geworden. Früher schämte man sich für Verfehlungen, heute schämt man sich dafür, dass man sich schämt.

Hypnose bei Schamgefühle

Wie wir Schamgefühle lernen

Ob Schamgefühle angeboren oder früh erlernt sind, weiß die Wissenschaft noch nicht genau. Doch schon bei kleinen Kindern zeigen sich Schamgefühle, welche aber nicht, wie Sigmund Freud meinte, an Triebe gekoppelt sind, sondern an die Erfahrung von Kompetenzdefiziten.

Wenn bei den Eltern Ärger oder Ekel in Bezug auf das Kind auftreten, verstehen Kinder das ablehnende Verhalten der Eltern als Ablehnung gegen sich selbst und ihr Verhalten und erlernen daraufhin ein negatives Selbstbild. Die Ablehnung durch die Eltern erzeugt existentielle Ängste und ein vermehrtes Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. Diese Bedürfnisse stecken hinter der kindlichen Schamreaktion.

Es gibt Hinweise darauf, dass das kleinkindliche Fremdeln eine spezielle Form der Scham sein könnte.

Manche Kinder lernen aus beschämenden Situationen und andere fallen in ein aggressives Verhalten.

Körperliche Reaktionen auf Schamgefühle

Bei Schamgefühlen denkt jeder vermutlich gleich an „rot werden“, aber nicht nur die Schamesröte ist eine typische körperliche Reaktion, sondern auch Schweißausbrüche, gesenkter Blick, sich abwenden, stottern, zittern, Herzrasen oder auch verlegendes Lachen.

Die körperliche Ursache der Schamesröte beruht übrigens auf einer plötzlichen Ausdehnung der Blutgefäße im Gesicht und im Halsbereich. Unser Sympathikus trägt hierfür ebenso die Verantwortung, wie für die kurzzeitige Zunahme der Blutmenge.

Schamgefühle und Erröten haben auch Vorteile

Betroffene fühlen sich in beschämenden Situationen oft unangenehm. Häufig meiden sie diese auch wegen ihrer Angst vor dem Erröten. Diese Angst hat sogar einen medizinischen Begriff und wird Erythrophobie genannt.
Wenn du Weiteres über Hypnose bei Phobien und Ängsten wissen willst, dann klicke hier.

Die Scham hat eine wichtige Funktion:

Sie hilft uns, uns zu reflektieren, unsere Persönlichkeit zu wahren und uns sozial anzupassen. Sie führt dazu, dass wir versuchen, möglichst den gesellschaftlichen Regeln zu entsprechen und die geltenden Normen zu wahren.

Dies geht sogar so weit, dass es ausreicht, uns in Gedanken in eine für eine andere Person peinliche Situation zu versetzen und schon schämen wir uns – für den anderen. Wir schämen uns fremd. Hierbei reagieren die gleichen Hirnregionen, wie wenn wir uns für unser eigenes Verhalten schämen.

Scham führt zu Schuldempfinden. Wenn wir vermeintlich etwas verschuldet haben, schämen wir uns und fühlen uns schuldig. Das ist wichtig, denn dies erzeugt in uns das Bedürfnis uns zu entschuldigen.

Studien haben bewiesen, dass Menschen die sich schämen, von anderen wohlwollender wahrgenommen werden, als Menschen, die sich nicht schämen. Im Umkehrschluss heißt das, die Scham hilft uns, im gesellschaftlichen Gefüge zu bleiben und nicht ausgestoßen und abgelehnt zu werden.

Scham – verschiedene Blickwinkel

Schamgefühle treten in unterschiedlichen Kontexten auf.

Ein Kontext ist die Scham, die den Körper betrifft. Am häufigsten tritt dieses Schamgefühl bei Abweichungen zur gesellschaftlichen Norm, besonders in Bezug auf Freizügigkeit, Nacktheit und Sexualität auf. Zum Beispiel, wenn man das Gefühl hat, nicht attraktiv zu sein und man sich deshalb nicht traut, sich seinem Partner nackt zu zeigen oder eine textilfreie Sauna zu besuchen.

Doch auch körperliche Makel, wie Falten, Narben, eine sichtbare Behinderung oder einfach nur das Älterwerden können Schamgefühle auslösen. Ebenso wenn der Körper etwas aus der Reihe tanzt und uns durch lautes Pupsen, starkes Schwitzen extremes Erröten oder vorzeitiges Ejakulieren in peinliche Situationen bringt.

Das Beschämen anderer Menschen aufgrund ihrer äußeren körperlichen Merkmale wird übrigens Bodyshaming genannt und ist eine Form von Diskriminierung, Beleidigung Demütigung und Abwertung.

Ein anderer Kontext für Schamgefühle sind Situationen in denen wir den aktuell geltenden Rollenklischees nicht gerecht werden. Wenn Männer weinen und Frauen laut und impulsiv sind oder wenn wir in entsprechenden Situationen ein unangemessenes Verhalten zeigen, wie zum Beispiel lautes Lachen bei einem Vortrag.

Hypnose: Schamgefühle und Prüfungsangst

Zur geschlechtsspezifischen Scham gehört auch die Vorstellung der Schamhaftigkeit der Frau – einhergehend mit einer gewissen Keuschheit. Lebt die Frau ihre Sexualität aus und entspricht hier nicht dem gesellschaftlichen Gedanken „was sich gehört“, besteht schnell die Gefahr, Opfer von Slutshaming (das diskriminierende Bezeichnen als „Schlampe“) zu werden.

Doch auch Männer, die beispielsweise wenig bis gar keine sexuelle Lust empfinden oder die sehr emotional sind, schämen sich häufig ihrer „Unnormalität“.

Schamgefühle können ebenso in Situationen auftreten, in denen wir unseren eigenen moralischen Ansprüchen nicht gerecht werden. Beispielsweise wenn wir einer hilflosen Person nicht zu Hilfe gekommen sind, obwohl wir hätten helfen können oder wenn wir andere anschwärzen, um unsere eigene Unzulänglichkeit zu überspielen.

Auch ein „beschädigtes“ Image kann zu Schamgefühlen führen. Durch den Verlust des Arbeitsplatzes, geringe berufliche Positionen oder der Entzug von Projekten und Spezialaufgaben leidet das Selbstwertgefühl und Scham kann aufkommen.

Doch nicht nur Negatives kann Scham hervorrufen. Auch ausgesprochenes Lob, Ehrungen und das Heroisieren einer Person können zu einer vermehrten Aufmerksamkeit führen. Ängste „das gar nicht verdient zu haben“ können unterschwellig für Schamgefühle sorgen.

Wenn Schamgefühle krankhafte Züge annehmen

Durch traumatische Erfahrungen und wiederholte Schamerlebnisse kann ein chronisches Schamgefühl entstehen, welches sich tief in der Persönlichkeit festsetzt. In diesem Fall ist die Funktion der Scham, unsere Identität und unsere Grenzen zu schützen, nicht mehr gegeben. Der Betroffene fühlt sich bedroht, entwickelt Ängste und ein dauerhaftes Gefühl der Minderwertigkeit und Schuld. Die Lebensfreude und Lebensqualität sinkt. Rückzug, soziale Isolation und Einsamkeit können die Folge sein.
Die pathologische Scham bezieht sich nicht mehr auf das Handeln in speziellen Situationen oder auf Gedanken und Gefühle, sondern auf das Selbst des Betroffenen. Es können innere Dialoge mit Beschimpfungen, Kritik und Verurteilungen gegen sich selbst auftreten. Häufig arbeiten im Hintergrund negative Glaubenssätze, die das verfälschte Selbstbild zusätzlich noch verstärken.

Betroffene versuchen häufig ihre Scham nach außen hin mit Arroganz, Trotz, Wut, Zynismus oder Verachtung zu überspielen, während sie im Inneren versuchen sich anzupassen und mit Disziplin und Selbstaufgabe zurück zur „Norm“ zu finden.

Die Psychologische Wissenschaft hat inzwischen nachgewiesen, dass aus traumatischen Schamerfahrungen weitere Erkrankungen wie Sucht, Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie entstehen können.

Scham und Schuld

Scham und Schuld sind Emotionen, die häufig gemeinsam, bzw. in Abhängigkeit auftreten, aber sehr unterschiedlich sind. Diese beiden Gefühle können leicht verwechselt werden.

Was hinter Schuldgefühlen steckt und wie Hypnose hierbei helfen kann, erfährst du hier.

Scham im sexuellen Kontext

Das Schamgefühl in der Sexualität ist noch ein altes Relikt der Religionen, welches bis zum heutigen Tag fest in den (meist weiblichen) Köpfen verankert ist. Nur wenige Menschen haben keinerlei Schamgefühle beim Sex. Jede/r stößt früher oder später an seine individuellen Grenzen. Ausgeprägte und unüberwindbare Schamgefühle können eine erfüllte Sexualität verhindern.

Nacktheit an sich ist bei sehr vielen Menschen bereits sehr schambehaftet. Sie haben Schwierigkeiten, sich dem Partner unbekleidet zu zeigen oder auch nur nackt durch die eigene Wohnung zu laufen.

Viele Menschen schämen sich, ihre sexuellen Wünsche und Bedürfnisse dem Partner gegenüber anzusprechen, weil sie eine abwertende oder abweisende Reaktion des anderen befürchten und weil sie denken, dass der Partner einen möglicherweise als „pervers“ oder „unnormal“ abstempeln könnte.

Männer schämen sich sehr häufig für das Äußere ihres Intimbereiches. Zu klein, zu dick, zu krumm, zu kurz, zu lang,… Wobei es bei einer erfüllten Sexualität hierauf meist gar nicht primär ankommt.
Wenn es dann zu sexuellen Funktionsstörungen, wie zum Beispiel zu frühen Ejakulationen kommt, kann es sein, dass sich der betroffene Mann so sehr unter Druck setzt und sich schämt, dass irgendwann gar nichts mehr geht.

Wie Hypnose bei sexuellen Funktionsstörungen helfen kann, kannst du hier nachlesen.

Selbstbefriedigung kann sehr lustvoll und erfüllend sein und eine wunderbare Ergänzung zum Sex in der Partnerschaft. Wir können durch Selbstbefriedigung unseren eigenen Körper besser kennen lernen und erfahren, was wir brauchen und uns wünschen. Allerdings gilt dies nur dann, wenn die Masturbation ohne schlechtes Gewissen, also ohne Schuld- und Schamgefühle, gelebt werden kann.

Frauen haben sehr mit anerzogenen Regeln und vererbten Normen zu kämpfen:

Das sind nur einige wenige Beispiele von Glaubenssätzen, die bewusst oder unbewusst die weibliche Sexualität torpedieren. Die Angst an sozialem Ansehen zu verlieren, abgestempelt zu werden oder nicht „normal“ zu sein ist so verankert, dass ein freies, lustvolles und hingebungsvolles Ausleben der eigenen Wünsche und Bedürfnisse für viele Frauen nur schwer möglich ist.

Hole Dir Deine sexuelle Freiheit zurück!

Mit Hypnose krankhafte Scham auflösen

Hinter der Scham liegt eine Emotion, die den Betroffenen blockiert. Meist sind dies Ängste, wie die Angst aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden, der Angst den Ruf zu verlieren, der Angst nicht „normal“ zu sein, der Angst nicht liebenswert zu sein oder der Angst nicht gut genug zu sein. Viele dieser Ängste gehen mit entsprechenden Glaubenssätzen einher, die anerzogen oder vererbt wurden.

Diese Ängste und Glaubenssätze lassen Dich Dein Verhalten bewerten. Wenn Du etwas für peinlich hältst, schämst Du Dich.

Schamgefühle sind häufig ein Grund dafür, dass konventionelle Psychotherapie an ihre Grenzen stößt. Der Betroffene erzählt vielleicht nicht alles, was für die Therapie nötig wäre, weil er sich dafür schämt. Die Scham, sich mit seinen Unzulänglichkeiten zu zeigen, verhindert oft, auslösende und belastende Themen in der Therapie überhaupt anzusprechen. Dadurch kann der Therapeut nicht zielgerichtet arbeiten und der Effekt der Psychotherapie kann nur teilweise greifen.

In der therapeutischen Hypnose umgehen wir auf der Suche nach dem Auslöser Deiner Scham Dein Bewusstsein und Deinen kritischen Faktor (hier kannst Du mehr darüber erfahren). Da sowohl Ängste, Emotionen wie auch Glaubenssätze im Unterbewusstsein verankert sind und von dort aus unser Handeln beeinflussen, setzen wir genau dort an.

Wir bearbeiten in der Tiefenhypnose den Auslöser Deiner Scham und verändern ihn, indem wir Deine negativen Bewertungen gegen Dich selbst ins Positive umkehren. Wir festigen Deine Persönlichkeit, erforschen Deine Wünsche und Bedürfnisse und stärken Dein Selbstbewusstsein.

Dies bringt Dir eine Souveränität in peinlichen Situationen, was neben einer inneren Gelassenheit auch zu geringeren körperlichen Reaktionen, wie einer verringerten Schamesröte, führen kann.

Das Ziel ist, dass Du Deine Schamgefühle auflöst ohne gleich schamlos zu sein.

Hypnose Praxis Raum für Dich Silvia Egloff

Sofort-Kontakt

Mehr Infos gewünscht?

Anwendungsgebiete