Hypnose – Was ist das?
Hypnose ist ein Jahrhunderte altes therapeutisches Verfahren, welches viele Beschwerden lindern oder auflösen kann. Der Begriff „Hypnose“ kommt aus dem Altgriechischen („hypnos“) und steht übersetzt für „Schlaf“. Dem ist vermutlich geschuldet, dass sich das Missverständnis in Hypnose würde man schlafen hartnäckig hält.
Hypnose hat nichts mit Schlaf zu tun. Ganz im Gegenteil.
Bei der Hypnose handelt es sich um einen natürlichen Zustand höchster fokussierter Aufmerksamkeit und Konzentration bei gleichzeitig völliger körperlicher Entspannung.
Du kennst den Zustand der fokussierten Entspannung bereits aus Deinem Alltag. Zum Beispiel vom Lesen eines Buches. Du tauchst tief in die Welt des Buches ein und „erlebst“ die Geschichte quasi vor Deinem inneren Auge. Du bist mitten im Geschehen, während Dein Körper ganz entspannt auf dem Sofa liegt.
Oder das Kind, das beim Spielen mit den Bauklötzen und Puppen so vertieft ist, dass es seine Umgebung um sich herum kaum mehr wahrnimmt.
So unterschiedlich jeder Mensch ist, so unterschiedlich ist auch die Wahrnehmung der Hypnose. Ich werde häufig gefragt, ob es ein typisches Hypnosegefühl gibt. Hypnose ist nicht DAS Gefühl, sondern die individuelle Empfindung des fokussierten Entspannungszustandes.
Hypnose ist nichts was jemand bei Dir macht, sondern Du machst es selbst
Hypnose ist nicht etwas, was jemand bei dir macht, keine Manipulation durch eine fremde Person, sondern im Grunde eine geführte Selbsthypnose. Der Hypnotisierte ist derjenige der einen hypnotischen Zustand (die fokussierte Entspannung) unter Anleitung herbeiführt. Der Hypnotiseur fungiert dabei als „Reiseleiter“, der den Hypnotisierten anleitet was zu tun ist.
Um zu verdeutlichen wie das Wirken therapeutischer Arbeit mit Hypnose aussehen kann, stelle Dir bitte vor, Du stehst genau in dem Raum wo Du Dich jetzt gerade befindest während Du dies liest. Deine Augen sind mit einer Augenbinde abgedeckt. Ich führe Dich nun sicher durch diesen Raum, aus diesem hinaus und auf einen neuen Weg oder in einen neuen Raum hinein. Deine Sinne sind in dieser Situation ganz auf Wahrnehmung fokussiert. Dein Instinkt / Bauchgefühl hat teilweise die Aufgaben des Bewusstseins übernommen. Dennoch hast Du jederzeit die Möglichkeit, diese Situation zu beenden, zu verlassen oder zu verändern.
Ähnlich ist es bei der Hypnose. Durch die Arbeit im hypnotischen Zustand rückt dein Bewusstsein auf die Seite und das Unterbewusstsein tritt in den Vordergrund. Du wirst von mir sicher durch die Hypnose geführt, erkundest neue „Wege“ in Dir und behältst jederzeit die Kontrolle über die Situation.
Keine Hypnose ohne den freien Willen
Aus diesem Grund ist es nicht möglich, jemanden zu hypnotisieren, der dies nicht möchte. Dieser Mensch wird mich ihn nicht führen lassen und die Reise wird nicht stattfinden. Ebenso ist es nicht möglich, jemanden dazu zu bringen etwas zu tun was nicht seinen eigenen Werten und Moralvorstellungen entspricht.
Hypnose funktioniert nur dann, wenn DU es willst!
Im hypnotischen Zustand kannst Du alles hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen. Du kannst denken, sprechen und Dich bewegen. Aus diesem Grund glauben viele Menschen, die den hypnotischen Zustand zum ersten Mal erleben, dass sie gar nicht in Hypnose gewesen seien.
Zwischen 90-95 % all unserer Handlungen laufen unbewusst ab. Nehmen wir als Beispiel unsere Vitalfunktionen. Sämtliche Körperfunktionen werden unbewusst gesteuert. Ebenso unser „Instinkt“ und unser „Bauchgefühl“, welches wir nicht bewusst beeinflussen können. Im Unterbewusstsein sind all unsere Emotionen, Verhaltensmuster und unser Langzeitgedächtnis gespeichert.
Der Kritische Faktor ist Wohl und Übel zugleich
In der Hypnose tritt das Unterbewusstsein in den Vordergrund, während das Bewusstsein zurück gedrängt wird. In Fachkreisen spricht man hier von der Umgehung des kritischen Faktors.
Der Kritische Faktor schützt unser Unterbewusstsein vor Überreizung und erschwert gleichzeitig eine positive Veränderung alter Muster und Glaubenssätze. Aus diesem Grund sind Therapieformen, wie zum Beispiel die Gesprächstherapie in der Psychotherapie oder die Psychoanalyse so langwierig, um grundlegende Veränderungen herbeizuführen.
Hypnose ist die Umgehung des kritischen Faktors des Bewusstseins und die Etablierung von geeignetem, selektiven Denken
Durch Umgehung des kritischen Faktors schafft es die Hypnose direkten Zugang zum Unterbewusstsein herzustellen. Dort können dem Unterbewusstsein neue Handlungsmöglichkeiten, sogenannte Suggestionen, vorgeschlagen werden. Ebenso können dort Emotionen und Erinnerungen neu bewertet und neu miteinander verknüpft werden, sodass eine neue unterbewusste Bewertung von Situationen erfolgen kann.
Selbst tiefste Traumen können auf diese Weise aufgearbeitet und innerer Frieden hergestellt werden.
Hypnose – außergewöhnlich effektiv
Die Hypnose ist deshalb so außergewöhnlich effektiv, weil der menschliche Geist die sensationelle Fähigkeit besitzt, nicht unterscheiden zu können, ob etwas real passiert oder ob man es sich nur vorstellt.
Zum Beispiel ist uns beim Aufwachen oftmals nicht klar, ob es nur ein Traum war oder real.
Dies nutzen wir, um neue Verhaltensweisen im Unterbewusstsein zu etablieren, welche uns dann das Leben leichter machen.
Hypnose bewirkt eine neuronale Entspannung und ist heilsam für den gesamten Organismus. Das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte des Körpers werden angeregt und die Ausschüttung von Stresshormonen gesenkt.
Die Liste der Anwendungsmöglichkeiten ist unendlich groß. Schau Dir auch meine Schwerpunkte an.
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